Für den Staat spielt das keine Rolle, er sieht nur die offiziellen Verbrauchswerte und bestraft sie nicht nur mit einer in Europa einmaligen Normverbrauchsabgabe, sondern gleich mit Werten von bis zu rund 30 Prozent des Neupreises. Das wäre in etwa so, als würde man für ein Hotelzimmer 30 Prozent Umweltsteuer zahlen. Die Akzeptanz für eine solche Maßnahme wäre nicht gegeben, die Gäste würden in Länder reisen, die ohne diese Mehrkosten auskommen und mit günstigen Flugpreisen dank anders besteuertem Kerosin billiger anreisen als mit der Bahn.
Dieses Phänomen der nicht nachvollziehbaren Mehrkosten belastet auch zunehmend die heimische Reisemobilbranche. Viele Interessenten weichen hier einerseits mit der Zulassung ins benachbarte, NoVA-freie Ausland aus. Damit verliert die Reisemobilbranche mehr als die Hälfte der potentiellen Kunden und kann nicht vom europaweiten Boom in diesem Segment profitieren. Die Hälfte ist eine Annahme, die darauf beruht, dass wir im Automobilbereich ca. 8 bis 9 Prozent des deutschen Absatzes realisieren, bei den Reisemobilen aber nur ca. 3 bis 4 Prozent, Tendenz weiter fallend.
Als ÖCHV mit Partnerbetrieben in ganz Österreich, als Veranstalter der Adventure Allrad Austria- Messe Tulln sowie des Caravaning und Campingclubs Austria fordern wir eine Neuregelung der NoVA für Reisemobile. Diese sollte im Gespräch definiert und im Anschluss auf ihre Verhältnismäßigkeit geprüft werden. Wir bitten um eine zeitnahe Neuregelung, da hohe Zinsen und eine schrumpfende Wirtschaftsleistung bereits zu einer erheblichen Belastung führen. Weitere NoVA-Erhöhungen würden für viele Betriebe in diesem Segment das wirtschaftliche Aus bedeuten. Erste diesbezügliche Meldungen gab es bereits und weitere werden schon bald folgen, wenn es nicht zu einer Evaluierung der NoVA im Hinblick der Reisemobile kommt, die es uns ermöglicht, mit Anbietern aus unseren Nachbarländern auf Augenhöhe zu konkurrieren. Derzeit sind wir mit dem gleichen Produkt fast ein Drittel teurer. Diese Situation ist für niemanden länger akzeptabel.
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